Der Jahresrückblick des BIM HUB Hamburg auf erfolgreiche Veranstaltungen sowie die Zusammenkünfte in den Arbeitskreisen waren auf der Mitgliederhauptversammlung am 22. September 2022 ein Grund zur Freude. Nach zwei Jahren mit virtuellen Mitgliederversammlungen in der Corona-Pandemie war es nun möglich, sich wieder in Präsenz zu treffen. Im Norddeutschen Regattaverein mit Blick auf die Alster schaute der Vorstand zurück auf fünf spannende Vortragsveranstaltungen seit der letzten Mitgliederversammlung am 6. September 2021.
Was war gut, welche Neuerungen gibt es?
Die Zusammenarbeit und der Austausch mit bundesweiten BIM-Clustern wurde durch Gastredner*innen in den Vorstandssitzungen befeuert. Seit Januar 2022 unterstützt Ina Splisteser als administrative Assistenz den Vorstand bei der Veranstaltungsplanung und Websitepflege. Die Pressearbeit wird weiterhin von der freien Journalistin Stefanie Behrens betreut. Zufrieden konnte man zurückblicken auf die Veranstaltungen mit Top-Experten zu den BIM-Themen: 1) Lean Management 2) IPA-Vertragswerke 3) Nachhaltigkeit 4) Praxisbezüge 5) digitales Bauen in Zürich & Bundesfernstraßenbau. Erfreulich ist auch das Make-over der bimhub.hamburg-Website. Die Neustrukturierung sorgt für mehr Übersichtlichkeit. Ein Klick auf die Bilder der Vorstandsmitglieder eröffnet nun auch die Vita der Experten. Die Zusammenarbeit von BIM Hub Hamburg mit BIM.Hamburg ist weiterhin intensiv. Vereinsintern wurden die Aktivitäten der Arbeitskreise des BIM HUB Hamburg aktualisiert, in denen fachkundige, interessierte Mitglieder stets willkommen sind:
- Arbeitskreis Infrastruktur (Philipp Peruzzo)
- Arbeitskreis Innovation (Milos Mikasinovic)
- Arbeitskreis Technische Gebäudeausrüstung (Uwe Pinck)
- Arbeitskreis Recht (Christian Esch)
- Neuer Arbeitskreis: Grundbau
- Neuaufstellung Arbeitskreis: Qualitätssicherung
In der beschlussfähigen Runde wurden einige Vorstandsmitglieder bestätigt, einige mit Dank aus persönlichen Gründen verabschiedet, und einige neue Positionen wurden gewählt und neu besetzt. Hier finden Sie alle Vorstandsmitglieder mit ihrer Position und ihrer Vita.
Zwei spannende Vorträge zu Beispielen für die Wirksamkeit von BIM-Management bereicherten das Rahmenprogramm:
BIM-Management – Data-Driven Decisions
Der Diplom-Ingenieur und Architekt Balte Jorns, Senior Experte BIM-Solutions bei Drees & Sommer, veranschaulichte in einem Modell die BIM-Lösungen über einen kompletten Lebenszyklus von Bauwerken. Er zeigte die Vorteile des integrierten Datenaustausches im BIM-Workflow auf und wie durch kooperatives Arbeiten höchste Effektivität in der Datenerstellung im Common Data Environment (CDE) erzeugt wird. Der optimale Einstieg in die BIM-Methodik in Unternehmen für die Planung und Ausführung sei gut planbar. In den Data Driven Decisions wird mit der Beantwortung eines umfangreichen Fragekatalogs aus einem gemeinsamen Ziel ein erfolgreiches Projekt.
Um maximale Sicherheit in der Erreichung der Projektziele zu erwirken, setzt beispielsweise die Firma Drees & Sommer auf ein vollintegriertes und durchgängig digitales Projektmanagement. BIM ist somit ein Teilaspekt des digitalen Projektmanagements und bildet mit den Informationen aus der Planung und Ausführung eine wichtige Säule des Systems. Durch die beschriebenen Anforderungen kommt dem Common Data Environment (CDE) eine zentrale Rolle zu, das alle Phasen des Projekts umfasst und die Informationsbedürfnisse der Projektbeteiligten bedient. Im CDE werden Autorensysteme bereitgestellt, mit dem DWH verbunden und die Auswertungen den Beteiligten sichtbar gemacht und dokumentiert. Die Auswertungen des Data Warehouses werden den unterschiedlichen Anforderungen der jeweiligen Projektbeteiligten angepasst. Verschiedene Sichten des gleichen Datensatzes erlauben die Abstufung von einem tagesaktuellen, interaktiven Projektcockpit hin zu umfänglichen Status-Reports zu Projektmeilensteinen. Genauso ist es möglich, fokussiert auf die Teilprojekte zu blicken und anschließend das Gesamtprojekt auszuwerten.
BIM-basierte Machbarkeitsstudie der Ellerholzbrücken im Hamburger Hafen
Der Referent Daniel Dombeck, BIM-Manager bei der Hamburg Port Authority (HPA), zeigte anhand der “Machbarkeitsstudie Argentinienknoten” auf, wieso BIM eine ideale Grundlage für das anstehende reale Bauprojekt Ellerholzbrücken ist. Der Argentinienknoten ist aufgrund seiner Lage und verkehrlichen Bedeutung von erheblicher Relevanz für die Aufrechterhaltung des Hamburger Hafenbetriebs. Nach Jahrzehnten intensiver Nutzung der Brücken und Uferbauwerke, sind nun etliche relevante Bauwerksschäden vorhanden. Auf dem räumlich eng begrenzten Areal ballen sich eine große Anzahl von Verkehrsachsen, Ingenieurbauwerken, Leitungen und sonstigen Anlagen. Um die Funktionen des Argentinienknotens dauerhaft aufrechterhalten zu können, ist eine grundlegende Ertüchtigung der bestehenden Infrastruktur nötig. Um optimal auf die kommenden baulichen Maßnahmen vorbereitet zu sein, wurde bis Ende 2021 eine Machbarkeitsstudie mit Hilfe der BIM-Methodik durchgeführt. Die dabei umgesetzten Anwendungsfälle waren die Bestandserfassung, eine Variantenuntersuchung, die Visualisierung, die Koordination der Fachgewerke, eine grobe Kostenschätzung, eine grobe Terminplanung und Logistikplanung.
Gerade bei der Komplexität des Verkehrsknotens und den Zusammenhängen der dort befindlichen Bauwerke wurde durch die dreidimensionale Darstellung mit Modellen ein großer Mehrwert gegenüber konventioneller 2D-Pläne generiert. Im abschließend zusammengestellten Koordinationsmodell der Machbarkeitsstudie sind neben den Bestandsmodellen auch sämtliche verwendete Bestandsunterlagen, die Modelle der Varianten sowie die mit den Objekten verknüpfte Kosten- und Terminplanung verortet. Diese Ergebnisse bilden eine ideale Grundlage für die Entwurfsplanung des kommenden Projektes Ellerholzbrücken. Die erzeugten Modelle erleichtern nicht nur den Projekteinstieg, es werden auch diverse andere Informationen bereitgestellt. Besonders hilfreich ist die Bauablaufsimulation, welche nicht nur die Grundlage für kommende Logistikplanungen ist, sondern auch ein ideales Werkzeug zur Öffentlichkeitsarbeit darstellt. Daniel Dombeck skizzierte somit ein beeindruckendes Beispiel für die Nutzung der Building Information Modeling-Methodik.
Get-together der BIM HUB Hamburg-Mitglieder
Nach den intensiven Einblicken in die BIM-Praxis im Baualltag, genossen es alle Anwesenden, sich bei Snacks und Getränken auszutauschen. Der Blick auf die zahlreichen Segelboote auf der Außenalster beflügelte so manches Fachgespräch. Konsens war die Vorfreude auf neue Veranstaltungen, Live-Online-Events sowie den fördernden Austausch in den Arbeitskreisen des BIM HUB Hamburg.
Comments are closed.